Väinö Valtteri Linna, geboren am 20.12. 1920 in der Landgemeinde Urjala in Südwestfinnland. Er entstammte dem Landproletariat und verdiente schon früh seinen Lebensunterhalt als Landarbeiter und später, bis 1954, als Fabrikarbeiter in der nahen Industriestadt Tampere, wo er auch als freier Schriftsteller mit seiner Familie bis zu seinem Tod lebte. Nach der Teilnahme am Zweiten Weltkrieg begann für Linna eine Zeit intensiver und zielstrebiger autodidaktischer Studien, die ihn mit Werken der Weltliteratur, mit Philosophie und Gesellschaftswissenschaften vertraut machten. Seine ersten literarischen Veröffentlichungen fanden wenig Beachtung. Als 1954 der Kriegsroman „Der unbekannte Soldat“ erschien und eine einzigartige öffentliche Diskussion auslöste, wurde Linna mit einem Schlag zu einem der bekanntesten und umstrittensten Schriftsteller Finnlands. Auf Veranlassung des Verlags unternahm er einige Auslandsreisen: nach Schweden, Deutschland und Ungarn, in die USA und die Sowjetunion. Die Romantrilogie „Täällä Pohjantähden alla“ (Hier unter dem Polarstern, 1959–1962), die durch neue Perspektiven eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Konflikten und zum Teil bitteren Ereignissen der finnischen Geschichte lieferte, machte Linna zu einem der wichtigsten Autoren der finnischen Nachkriegsliteratur. Erst in neuerer Zeit überwiegen in seiner Rezeption literarische Kriterien, wird Linna als Schöpfer eines bedeutenden sprachlichen Kunstwerks in der Tradition der großen finnischen Prosaisten gewürdigt. Seit 1962 schwieg ...